Wie wohl du dich während der Geburt in deiner Umgebung fühlst (und das ist in den meisten Fällen eben im Kreißsaal), hat einen großen Einfluss auf den Verlauf der Geburt. Wenn du komplett abschalten und loslassen kannst, steuert dein Körper die Geburt quasi von allein.
Und um dir das leichter zu machen, gibt es ein paar einfache Dinge, die sich leicht umsetzen lässen – aber einen großen Einfluss haben können.
Hormone steuern die Geburt
Ja, dein Körper meistert die Geburt zum allergrößten Teil völlig ohne dein aktives Zutun. Wie? Durch Hormone (aka Botenstoffe), die freigesetzt werden und die körperlichen Prozesse steuern.
Es hat also einen riesigen Einfluss auf das Geburtserlebnis, wenn du verstehst, welche Hormone bei der Geburt eine Rolle spielen und wie du ihre Produktion optimal unterstützen kannst.
Einer der wichtigsten Botenstoffe ist Oxytocin. Es sendet das Signal an deine Gebärmutter, dass genau jetzt der richtige Moment ist, das Baby auf die Welt zu bringen und regt so die Wehen an. Dies geschieht genau dann, wenn du dich sicher, ruhig und geborgen fühst. Ein Ort an dem du dich wohlfühlst kann also Wunder wirken, um das „Liebeshormon“ freizusetzen.
5 einfache Dinge, die den Kreißsaal zum Wohlfühlort machen
Und wie machst du den Kreißsaal zu deinem persönlichen Wohlfühlort?
Hier sind fünf einfach Tips, die sich leicht umsetzen lassen und für eine angenehme Atmosphäre in der Klinik sorgen:
- Sanftes Licht im Kreißsaal
- Ein beruhigendes Duftöl
- Ein Kissen oder eine Decke von Zuhause
- Bluetooth Lautsprecher
- Kleidung, in der du dich wohlfühlst
Sanftes Licht im Kreißsaal
Das richtige Licht im Kreißsaal fördert die Produktion von Oxytocin – das Hormon ist nämlich äußerst lichtscheu. Grelles Neonlicht ist also weder gemütlich noch förderlich für die Geburt.
Eine kleine akkubetriebene Lichterkette oder ein LED-Nachtlicht (und das ist dann später auch beim nächtlichen Wickeln noch praktisch…) passen in jede Kliniktasche und sorgen für ein angenehmes, gedämpftes Licht im Kreißsaal sollte es dort keine Möglichkeit geben, die Beleuchtung runterzudimmen.
Ein Duft, der dir hilft zu entspannen
Bestimmt kennst du es auch, dass dich ein Geruch ganz automatisch in eine bestimmte Stimmung versetzen kann: Zimt und Tannenduft verbreiten Weihnachtstimmung, Lemongrass bringt dich zurück in den Thialandurlaub oder ein Parfum, dass dich an eine spezielle Person erinnert, wenn du es riechst.
Diesen Effekt kannst du dir im Kreißsaal zu Nutzen machen. Umgib dich mit einem Duft, der dich automatisch entspannt. Lavendel kann da gut funktionieren oder eine beruhigende Duftölmischung (gibt z.B. von Primavera im Biomarkt oder bei Muji).
Du kannst einen kleinen Diffuser mit in den Kreißsaal bringen. Noch einfach ist es aber ein kleines Fläschchen Körperöl einzustecken.
Ein eigenes Kissen im Kreißsaal
Ein Kissen oder eine kleine Decke von zuhause geben dir ein Gefühl von Sicherheit und machen alles noch ein bischen gemütlicher. Diese vertrauten Objekte können ausserdem den den Übergang von Zuhause, bis zur Ankunft im Kreißsaal fliessender machen. Du nimmst quasi ein Stück deiner gewohnten Umgebung mit an den Geburtsort.
Nach der Geburt freut sich dann dein Baby über eine Decke mit deinem Duft – besonders wenn ihr vielleicht noch ein paar Nächte auf der Wochenstation verbringt.
Bluetooth Lautsprecher für Hypnosen und Playlists
Wenn du dich mit Hypnobirthing mental auf die Geburt vorbereitest, kannst du kleine Bluetooth Lautsprecher mit in den Kreißsaal nehmen, um deine Hypnosen anzuhören.
Selbst wenn du dich nicht aktiv auf den Inhalt konzentrierst hilft dir allein schon der vertraute Klang der Stimme oder der Hintergrundmusik, um loslassen zu können.
Aber auch eine Playlists mit Songs, die dir gut tun und dich in eine positive Stimmung versetzen ist super hilfreich um dich in deiner Umgebung wohlzufühlen.
Und ganz wichtig: Aufladekabel nicht vergessen!
Kleidung, in der du dich wohlfühlst
Was würdest du in deinen Koffer packen, wenn du ein Wochenende in einem schönem Spa Hotel planst: Das labberige alte T-Shirt „das schmutzig werden darf“ oder deine liebste Leggings und eine schöne Strickjacke? Unterschätze nicht den Effekt den die Kleidung auf unser Wohlbefinden hat!
Pack dir etwas ein, das bequem ist, dich warm hält und dir ein gutes Gefühl gibt. Leggings, eine längere Oversized Bluse oder Hemd (die auch ohne Hose oder Slip den Po bedecken und die du auch offen tragen kannst) und ein Cardigan können gut funktionieren.
Häufige Fragen zum Kreißsaal
Wieso heißt der Kreißsaal so?
Der Kreißsaal ist nicht etwa rund (In vielen Kliniken gibt es aber tatsächlich ein rundes Bett). Das Wort leitet sich ab vom Wort kreißen, das so viel bedeutet wie Wehen haben oder gebären. Das wiederum stammt ab vom dem mittelhochdeutschen krîzen – was unsprünglich schreiben oder stöhnen heißt. Geburten waren also schon immer auch mit dem Tönen der Frau assoziert.
Wie sieht ein Kreißsaal aus?
Die meisten Kreißsäle kannst du dir vorstellen wie eine Mischung aus Krankenhaus- und Hotelzimmer – je nach Klinik tendiert die Optik und Atmosphäre mehr in die eine oder die andere Richtung.
Häufig gibt es eine Wanne und Hilfsmittel für aufrechte Geburtspositionen: Gymnastikbälle, Sling-Tücher oder sogar Kletterstreben zum festhalten.
Wie lange bleibe ich im Kreißsaal?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Jede Geburt ist einzigartig: Es kann sein sein, dass dein Baby in 1-2 Stunden da ist, es können aber auch noch 6-10 Stunden oder länger im Kreißsaal vergehen.
Wahrscheinlich wirst du das Zeitgefühl völlig verlieren, und es auch gar nicht mehr so genau mitbekommen, wie lange welche Phase der Geburt dauert.
Wann sollte ich mir den Kreißsaal anschauen?
Das hängt von der Klinik ab, die für dich in Frage kommt. Informiere dich am besten bereits im ersten Trimester, wann du dich in deiner Wunschklinik anmelden solltest.
In manchen Häusern musst du den Termin schon recht früh ab der 10. Woche ausmachen, andere Kliniken vergeben Termine erst im dritten Trimester.
Die tatsächliche Anmeldung und damit die Besichtigung des Kreißsaals findet dann meisten ab der 30. Woche statt.
Fazit
Dein Körper steuert die Geburt völlig ohne dein aktives Zutun. ABER: In der richtigen Umgebung werden Hormone freigesetzt, die den Geburtsprozess in Gang bringen. Was du also zun kannst, ist deine Umgebung so zu gestalten, dass diese Hormone ungehindert arbeiten können.
Der Schlüssel zur Geburt und der wichtigste Botenstoff ist Oxytocin. Nutze diese fünf einfachen, aber effektiven Dinge um dich dich im Kreißsaal wohl und sicher zu fühlen, wird Oxytocin wird ganz automatisch freigesetzt!
Übrigens bewirken plötzliche Adrenalinstöße genau das Gegenteil: Angst, Stress und Unwohlsein setzen Adrenalin frei und stoppen die Produktion von Oxytocin. Und genau das wollen wir vehindern.
Wie du das schaffst und was noch alles dahinter steckt, zeige ich dir in meinen Kursen!
Hypnobirthing + Yoga
In meinen Kursen kombiniere ich Schwangerschaftsyoga und Hypnobirthing – die perfekte Ergänzung für eine entspannte Geburtsvorbereitung.
Wenn du Lust bekommen hast, schau dir gerne mal meine Kurse an!