Hypnobirthing Erfahrungen – Mein ehrlicher und ungeschönter Bericht

Mit Hypnobirthing zur schmerzfreien Traumgeburt – funktioniert das wirklich? Ganz ehrlich: Jein. Ich möchte hier offen und ungeschönt von meinen eigenen Hypnobirthing Erfahrungen berichten. Und dir Mut machen, dass die Methode bei der Geburtsvorbereitung auf jeden Fall hilft – nur vielleicht ganz anders, als du denkst!

Was bedeutet es, eine positive Geburt zu erleben?

Für mich war die Geburt meiner Tochter ein bestärkendes, selbstbestimmtes und sehr positives Erlebnis. Ein Kraftakt, ja. Aber ich habe unheimlich viel Selbstvertrauen und Kraft daraus gewonnen, was mein Körper in diesen Stunden (und davor in Monaten der Schwangerschaft) vollbracht hat. Ich kann positiv auf meine Geburt zurückblicken, und das zum großen Teil dank meiner Vorbereitung mit Hypnobirthing.

Wenn Frauen andererseits von negativen Geburten berichten, beschreiben sie häufig, wie sie sich während der Geburt fremdbestimmt gefühlt haben. Nicht verstanden haben, was vor sich ging. Oder hinterher das Gefühl hatten, irgendwie versagt zu haben. Erstaunlicherweise geht es dabei meistens jedoch nicht darum, ob oder wie schmerzhaft die Geburt war.

Die Vorbereitung mit Hypnobirthing während der Schwangerschaft

Zu Beginn der Schwangerschaft habe ich Hypnobirthing erstmal als esoterischen Quatsch abgetan… (ohne zu wissen, dass es eine wissenschaftliche und evidenzbasierte Methode der Geburtsvorbereitung ist).

Nachdem ich aber so viele positive Erfahrungen von Freundinnen gehört hatte, wollte ich dem ganzen eine Chance geben.

Zur Vorbereitung mit Hypnobirthing gehören im Prinzip zwei Teile:

  1. Die Theorie hinter der Methode verstehen
  2. Die regelmäßige Übung der Praxis

Meine Erfahrungen mit Hypnobirthing Büchern

Ich habe als erstes das Buch von Marie Mongan gelesen. Die Inhalte und Methoden nur in der Theorie und ohne persönliches Feedback zu erlernen fand ich aber schwierig und recht abstrakt. Ich hatte noch viele Fragen, die mir das Buch nicht beantworten konnte und konnte mit einigen der Inhalte nicht viel anfangen. 

Deswegen habe ich mich dann recht schnell entschieden, zusätzlich noch einen Kurs zu belegen. 

Hypnobirthing Erfahrungen mit dem Buch von Marie Monagne

Meine Erfahrungen mit dem Besuch eines Hypnobirthing Kurs 

In den meisten Hypnobirthing Kursen geht es nicht nur um die Selbsthypnose, die der Kern der Methode ist. Es werden noch mehr Entspannungs- und Atemtechniken vermittelt. Alle Methoden sind super simpel und wirklich schnell zu erlernen. 

Es gibt außerdem super viel Informationen und Wissen darüber, wie Hypnose funktioniert und wie die Geburt eigentlich abläuft. Das funktioniert in der Praxis einfach viel einfacher als durch das Lesen eines Buches.

Für mich war es auch sehr hilfreich, Fragen stellen zu können und auch zu hören, welche Sorgen und Ängste die anderen Schwangeren so haben. Der Austausch mit anderen Frauen war ein ganz wesentlicher Vorteil des Kurses!

Meine Erfahrungen mit dem Wiederholen der Praxis

Nach den theoretischen Inhalten folgt dann der wichtigste Teil: Die regelmäßige Übung. Damit habe ich ungefähr im 5. Monat angefangen. Die Methode des Hypnobirthing arbeitet hauptsächlich mit dem Unterbewusstsein. Um die Inhalte wirklich tief zu verankern, sollte man die Hypnosen tatsächlich regelmäßig anhören und alle Techniken wiederholen. 

Ich musste erstmal etwas suchen, bis ich für mich die richtigen Hypnosen gefunden hatte. Inzwischen gibt es ja sehr viele Hypnosen auf Youtube, Spotify, in Kursen oder Apps (ich habe mich damals für die Freya App entschieden). Letztendlich ist es aber total egal, welche Hypnosen du nutzt. Die Hauptsache ist, dass du die Stimme, Musik und Texte als angenehm empfindest und gut “abschalten” kannst. 

Ich habe versucht, die Hypnosen mindestens zwei bis dreimal die Woche anzuhören. Mir fiel es aber trotzdem manchmal schwierig, am Ball zu bleiben. Es gab auch Tage, an denen ich mich einfach nicht entspannen konnte. Und auch mal Wochen, in denen ich gar nichts gemacht habe. 

Übrigens: Deswegen kombiniere ich inzwischen in meinen eigenen Kursen Hypnobirthing mit Yoga – einfach weil es so viel leichter wird, tatsächlich zur Ruhe zu kommen. 

Zwischenfazit am Ende der Schwangerschaft

Am Ende meiner Schwangerschaft hatte ich dank Hypnobirthing ich das beruhigende Gefühl, gut vorbereitet zu sein. Ich war entspannt und habe mich auf die Geburt gefreut. 

Allein das ist schon ein riesige Ergebnis, für dass es sich lohnt sich mit Methode auseinander zu setzen. 

Hypnobirthing Erfahrungen während der Geburt

Unter der Geburt bietet es sich natürlich an, die Hypnosen zu hören, um in die Entspannung zu finden. Ich habe das besonders zu Beginn zuhause und dann auch auf dem Weg ins Geburtshaus so gemacht. Während der Autofahrt habe ich eine Schlafbrille aufgesetzt und die Hypnosen über Kopfhörer gehört und habe so kaum etwas von der Außenwelt mitbekommen. Super hilfreich!

Später habe ich die Hypnosen dann über einen Bluetooth Lautsprecher im Hintergrund laufen lassen, was ich ebenfalls sehr beruhigend fand.

Die Atemtechniken hatte ich tatsächlich so gut verinnerlicht, dass ich sie immer, wenn eine Wehe kam ganz automatisch angewandt habe. Auch das war sehr hilfreich und hat mir viel Kraft gegeben. 

Im Laufe der Geburt haben wir dann aus dem Geburtshaus in eine Klinik verlegt. Ich konnte dank meiner Vorbereitung dabei die ganze Zeit super ruhig bleiben. Ich hatte keine Angst und wusste die ganze Zeit was passiert und warum. Und übrigens auch meine Tochter, die während und nach Geburt total entspannt und ruhig war. 

Letztendlich es war eine lange und auch anstrengende Geburt. Auch nicht schmerzfrei. Aber ich konnte dank der Techniken, die ich gelernt hatte, sehr gut mit den Schmerzen umgehen.

Die Geburt verlief definitiv anders, als ich es erwartet hatte. Es war herausfordernd und sicher nicht die ausgemalte “Traumgeburt”, die manchmal angepriesen wird. Aber auch darauf war ich durch die positive, mentale Vorbereitung vorbereitet. Denn es geht auch darum zu lernen, unvorhergesehen Dinge annehmen zu können.

Fazit

Meine Erfahrungen mit Hypnobirthing sind durchweg positiv und ich empfehle diese Methode der Geburtsvorbereitung von Herzen jeder Schwangeren!

Ja, die Hypnose kann bei einigen Frauen zur schmerzfreien Traumgeburt führen. Aber selbst wenn sie das nicht tut, nimmt sie einen riesigen Teil der Angst und hilft, die Geburt positiv zu erleben – egal mit welchem Verlauf. 

Und auch danach hilft die Vorbereitung mit Hypnobirthing sondern auch danach, das Geschehen zu reflektieren. Egal wie positiv eine Geburt verläuft, es ist ein riesiges Ereignis, das verarbeitet und eingeordnet werden will. 

Ich kann sagen: Hypnobirthing ist ein eine sehr ganzheitliche Methode der Geburstvorbereitung. Es geht nicht nur darum, durch die den Verlauf der Geburt zu beeinflussen, sondern vor allem auch um die positiven Effekte während der Schwangerschaft und postpartum: Keine Angst zu haben, sich auf die Geburt zu freuen und hinterher zufrieden ins Muttersein zu starten, ist ein starkes Fundament für das ganze weitere Leben mit Kind!

Häufige Fragen zum Hypnobirthing

Was ist Hypnobirthing?

Hypnobirthing ist ein System aus Methoden, die dir helfen Unsicherheiten, Ängste und negative Vorstellungen abzulegen. Alle Techniken sind wissenschaftlich fundiert und evidenzbasiert – und weder esoterisch noch „alternativ“. Hypnobirthing setzt dabei (ähnlich wie ein mentales Training) bei deinem Unterbewusstsein an. Mit Hilfe von Hypnose hilft dir die Methode, dich entspannt und selbewusst auf die Schwangerschaft und deine Geburt zu freuen.

Hypnobirthing wie oft üben?

Um die Entspannungs- und Atemtechniken wirklich zu verinnerlichen solltest du die Hypnosen möglichst häufig üben. Dann wird dein Körper mit Hilfe deines Unterbewusstsein während der Geburt automatisch den Weg in die Entspannung suchen. Versuche die Hypnosen täglich aber mindestens 2 bis 3 mal die Woche zu wiederholen.

Wichtig ist, sich mit der Übung nicht unter Druck zu setzen. Das Unterbewusstsein nimmt trotzdem alles wie ein Schwamm auf. Gerade weil im Hypnobirthing vieles unterbewusst geschieht, gibt es vor der Geburt auch keinen greifbaren oder sichtbaren Effekt, den wir messen oder beobachten können. 

Wie läuft Hypnobirthing ab?

Während der Schwangerschaft erlernst du unterschiedliche Entspannungstechniken. Dazu gehören sowohl Hypnosen, als auch Visualisierungen und Atemtechniken. Durch häufiges Wiederholen dieser Methoden erlernt dein Körper automatisch in die Entspannung zu finden (ähnlich wie beim Fahrradfahren, dass du ja auch ganz automatisch machst, sobald du es kannst).

Außerderm lernst du durch dieses mentale Training negative Denkmuster und Ängst mit positiven Vorstellungen und Erwartungen zu ersetzen. Die Geburtsvorbereitung mit Hypnobirthing hilft dir somit, deine Geburt gelassen, positive und ohne Angst zu erleben.

Ab wann Hypnobirthing Kurs?

Die meisten Frauen beginnen ab zwischen der 20. bis 30. Schwangerschaftswoche mit Hypnobirthing. So bleibt genug Zeit zum regelmäßigen Üben der Hypnosen. Natürlich schadet es nicht, schon früher damit zu beginnen und auch kurz vor der Geburt hat Hypnobirthing noch immer einen positiven Effekt!

Hypnobirthing + Yoga

In meinen Kursen kombiniere ich Schwangerschaftsyoga und Hypnobirthing – die perfekte Ergänzung für eine entspannte Geburtsvorbereitung.

Wenn du Lust bekommen hast, schau dir gerne mal meine Kurse an!

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